Sehenswürdigkeiten in Schweden
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Die Top Sehenswürdigkeiten in Schweden
Gepaart mit einem Astrid-Lindgren-Charme offeriert die geografische Mitte Skandinaviens unzählige Sehenswürdigkeiten. Verträumtes Hinterland oder quirliges Stadtleben, Erlebnispark oder Museum – in Schweden findet jeder sein persönliches Highlight. Zauberhafte Burgen und Schlösser, Top Museen, architektonische Besonderheiten, reizvolle Küstenstreifen und Nationpalparks in atemberaubender Natur:
Highlights Südschweden
Während anheimelnde Holzhäuser mit ihren frischen Farben heitere Akzente in die weite Landschaft setzen, ködern hippe Städte die Citybummler und Kulturinteressierten. Historie trifft auf eine atemberaubende Landschaft – Südschweden begeistert mit einer reizvollen Küstenlandschaft, prächtigen Höfen, langen Sandstränden und vielen Schlössern. Besonderen Aufschwung gewinnt die Region um Malmö durch den Bau der Öresundbrücke.
Must-See:
1. Göteborg- Hafenstadt am Kattegat
Umgeben von der Wunderwelt der Schären offeriert die „größte Kleinstadt Schwedens“ zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Auffällig: Die ausgeprägte Cafékultur, welche der Stadt ihren familiären Charakter schenkt.
– Entdeckungen bei einem Stadtbummel:
Die Domkirche und der Gustav Adolfs Torg. Der Marktplatz beeindruckt mit einem alten Rathaus, das im Jahre 1672 von Nicodemus Tessin entworfen wurde. Anschließend lohnt ein Bummel über Göteborgs Prachtstraße, die Kungsportsavenyn, kurz „Avenyn“ genannt. Mit entzückenden Cafés, kleinen Läden und dem Flair vergangener Zeiten lockt das sehenswerte ehemalige Arbeiterviertel Haga. Während des Stadtbummels streifen die Besucher unzählige Museen. Etwas nördlich, in der Kronhusgatan, liegt das Kronhus (1643-1653); Göteborgs ältestes Haus. Einst war es Zeughaus, Magazin und Garnisonskirche. In Teilen des Gebäudes befindet sich heute das Stadtmuseum. Am Hafen besticht die neue Göteborgsoperan mit einer imposanten Architektur und bildet das Wahrzeichen der Stadt. Nach so vielen Eindrücken gewährt der ausgedehnte bewaldete Stadtpark Slottskogen eine herrliche Entspannung. Der malerische Schlosswald liegt südlich des Seefahrtsmuseums am Dag Hammarskjöldsled. Die Anlage beeindruckt mit idyllischen Teichen, Tiergehegen und einem alten Baumbestand. Zwei Restaurants laden zum Verweilen ein. Vom Aussichtsturm bietet sich ein fantastischer Rundblick.
Tipp zum Abschluss des Stadbummels: Wer Göteborg in seiner gesamten Pracht von oben bewundern möchte, steigt in das Riesenrad am Hafen oder fährt zur Aussichtsplattform des Göteborgsutkiken und genießt von dort eine prächtige Aussicht.
– Sehenswürdigkeiten in der Umgebung:
Zu den populärsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Göteborg zählt zweifellos das Schloss Gunnebo. Im nahe gelegenen Mölndal beeindruckt das Schloss inmitten einer schönen Parkanlage. Ein Abstecher lohnt auch in die beiden Kulturreservate Klippan und Gathenhielmska am Südufer des Göta-Flusses.
Für Familien ein Muss: der Freizeitpark Liseberg. Ein Besuch im größten Vergnügungspark Skandinaviens mit großem Tivoli ist unbedingt empfehlenswert. Bekannte Künstler, einladende Restaurants, fantastische Blumenanlagen sowie Wasserspiele und ein spezielles Areal für Kleinkinder gewähren eine ganz besondere Zeit.
2. Lund- ein ehrwürdiger Dom in einer Märchenlandschaft
Zwischen Kattegatt, Öresund und Ostsee liegt Schwedens südlichste Landschaft Schonen. Die 500 Kilometer lange Küste dieses Landstrichs weist bewaldete Dünen auf, einen herrlichen Sandstrand und im Nordwesten auch felsige Ufer. Während Badelustige die zauberhafte Südküste Schonens mit ihren kilometerlangen, paradiesisch leeren Stränden favorisieren, offeriert sich in der traumhaften Landschaft ein historisches Juwel.
Der ehrwürdige Dom von Lund wurde im 12. Jahrhundert aus grauem Sandstein erbaut. Die älteste und schönste romanische Kirche in Schweden beherbergt eine Innenausstattung von unschätzbarem kulturhistorischen Wert. Besucher von Malmö wird es freuen: Nur wenige Kilometer von der großen Hafenstadt entfernt, öffnet die Stadt Lund ihre Tore. Mit Baubeginn im Jahre 1085 war der Dom von Lund das erste romanische Gebäude in Skandinavien. Unter Leitung von Adam von Düren wurde das Bauwerk im 16. Jahrhundert umgebaut. Der Doppelturm verleiht der Domkirche eine charakteristische Silhouette. Täglich um 12 und um 15 Uhr erklingt das Glockenspiel der astronomischen Uhr, die zudem einen Figurenumlauf zeigt. Besonders eindrucksvoll ist ein Pfeiler in der Krypta (1123) mit dem Riesen Finn. Dieser soll zu Stein erstarrt sein, als er die Kirche niederreißen wollte. Im Innern der Kirche offeriert sich ein prachtvoll geschnitzter Altarschrein, die Arbeit eines deutschen Meisters aus dem 14. Jahrhundert. Das schön geschnitzte Chorgestühl stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ursprünglich wurde es für die Mönche des alten Klosters angefertigt. Der westfälische Meister von Düren errichtete hier einen Brunnen, der durch seine satirischen niederdeutschen Inschriften besonderen Anklang findet.
Die Stadt Lund ist ein wunderschöner Ort, der mit unzähligen Sehenswürdigkeiten überrascht. Neben der Domkirche präsentieren sich das Historische Museum mit kirchlichen und vorgeschichtlichen Altertümern. Nicht weniger beeindruckend sind das Bischofspalais am Ende der Sandgatan und die dahinter liegende Universitätsbibliothek mit alten Handschriften aus dem 12. Jahrhundert. Dem schließt sich in südöstlicher Richtung das kulturhistorische Museum mit einem Botanischen Garten an. Es ist eines der schönsten und größten Freilichtmuseen Schwedens.
– Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Der Reichtum Schonens, um die Gegend von Lund, ist damit noch lange nicht erschöpft. Über die Provinz verstreut liegen etwa 200 Schlösser und schlossähnliche Herrensitze, meist vom Landadel des 16. Jahrhunderts erbaut. Besonders sehenswert ist das Schloss Trolleholm bei Eslöv.
Nur 13 Kilometer südöstlich von Lund kann man eine der ältesten Steinkirchen des Nordens besichtigen. Die Kirche Dalby beherbergt eine Krypta aus dem 12. Jahrhundert.
Ein Abstecher lohnt auch zum Schloss Bäckaskog. In der amphibischen Seenlandschaft um den Ivösjön bezaubert der Vorgängerbau des Schlosses mit einer traumhaft schönen Parkuferanlage.
Auch Ystad, die mittelalterliche Kleinstadt an der Südküste, lockt mit einer Besonderheit. Am Markt steht die Marienkirche, die mit ihrer Kupferspitze eine bekannte Silhouette bildet. Noch heute blickt der Wächter vom Turm aus über die Stadt und lässt sein Hornsignal in der Nacht viermal pro Stunde erklingen.
3. Kalmar – Schloss und Schlüssel Schwedens
Kalmar ist eine der ältesten Städte Schwedens. Das unbedingt sehenswerte imposante Schloss Kalmar aus dem 16. Jahrhundert mit fünf Türmen und einem Museum ist das schönste Renaissance-Schloss Schwedens. Mit seinen trutzigen Mauern ist es ein stattliches Bauwerk. Wer das Schloss besucht, atmet Geschichte. Der Ursprung geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Als Festung konnte das Bauwerk von 1307 bis zu Beginn des Kalmarer Krieges 24 Belagerungen widerstehen. Die umfangreiche Anlage beherbergt prächtige Säle und ein reiches Provinzmuseum. Im Schlosshof befinden sich ein Renaissancebrunnen und im Südflügel die 1592 vollendete Schlosskirche. Im Nordturm kann das alte Königgemach von Erik IV. besichtigt werden. Sehenswert sind auch der Rautensaal und der Goldene Saal aus der Zeit Johann III.
Das Zentrum der Stadt Kalmar liegt auf Kvarnholmen, wo nach einem Brand über 1600 Häuser in einem noch heute sichtbaren Stil wieder aufgebaut wurden. Umgeben, von den Resten einer bestehenden Stadtmauer und den Stadttoren Högvakten, bildet der Marktplatz „Stortorg“ den Mittelpunkt der Stadt. Der Dom und das Rathaus sind besonders sehenswert. Beide barocken Bauwerke entstanden Ende des 17. Jahrhunderts nach den Plänen von Nicodemus Tessin. In der alten Dampfmühle am Hafen ist das spannende Kalmar Läns Museum untergebracht. Hier kann das im Jahre 1676 gesunkene Schiff „Kronan“ besichtigt werden. Im Jahre 1980 wurde das Schiff gefunden.
– Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Kalmar ist über eine Brücke mit der Insel Öland verbunden. Die Insel steckt voller Merkwürdigkeiten und ist einen Ausflug wert: An den Uferstreifen fruchtbarstes Bauernland, im Inneren eine fremdländisch anmutende Steppe. Der Wind ist allgegenwärtig. Von den einst 2000 Windmühlen, meist in einfacher Holzbauart, sind heute noch etwa 400 Mühlen erhalten. Die lang gestreckte Insel, die gleich einem Wikingerschiff an der Ostküste liegt, ist eine wundersame Welt für sich: Wenig Bäume, alte Steinwälle, windzerzauste Wacholderbüsche sowie Kirchen- und Burgruinen gegenüber einem fruchtbaren Boden mit bester Obst- und Gemüsekultur. Wenn die öde Tundralandschaft im Innern der Insel im Frühling aus ihrer Trance erwacht, zaubert sie einen farbensprühenden Blumenteppich mit vielen exotischen Blüten hervor.
4. Vimmerby – Astrid Lindgrens Näs
Grelle Reklame drängt sich nicht auf, wenn sich Reisende auf die Suche zu einem der beliebtesten Schauplätze des Landes machen. Umgeben von Wiesen, Äckern und einem See erweist sich „Büllerbü“ zurückhaltend und still. Büllerbü heißt in Wirklichkeit Sevedstorp und ist ein winzig kleines Dorf. Hier ist der Vater von Astrid Lindgren aufgewachsen. Später, im Jahre 1986, entstanden unter Regie von Lasse Hallström an dieser Stelle die Büllerbü-Filme. Es ist einer der Orte, der Astrid Lindgren zu ihren Kinderbüchern inspirierte und auf viele Reisende eine magische Anziehungskraft ausübt. In Näs kann man das Wohnhaus der Lindgrens besichtigen. Die Ausstellung informiert eindrucksvoll über das Leben und Schaffen Astrid Lindgrens. Ein paar Fahrminuten von Näs entfernt, werden Pippi und ihre Freunde lebendig. Auf dem Weg dorthin begegnen die Besucher einigen weiteren Schauorten, die an die unabsichtlichen Michelschen Streiche erinnern. Nicht zuletzt entdeckt man die „Trissebude“, das hübsche rote Klohäuschen, in die Michel seinen Vater versehentlich für eine Nacht einsperrte.
Im Freizeitpark „Astrid Lindgrens Värld“ tauchen Familien und Kinder in eine ganz besondere Atmosphäre ein. Der Theaterpark zählt zu den beliebtesten Touristenattraktionen Schwedens. Hier singen und spielen Pippi, Michel und Karlsson mit ihren Gästen. Während viele Besucher die kurzweilige und turbulente Zeit im Freizeitpark genießen, stellen andere fest: Eigentlich brauchen Pippi und ihre Freunde doch nur knorrige Obstbäume, rote Holzhäuschen, dunkle Seen und geheimnisvolle Wälder. Schaut man genau hin, bestätigt sich diese Auffassung: Die wunderbare Astrid-Lindgren-Welt offeriert sich in Südschweden nahezu überall.
Highlights Mittelschweden
Mittelschweden ist eine beliebte Urlaubsregion. Der vielseitige Landstrich präsentiert liebliche Landschaften und großartige Kulturdenkmäler. Das Zentrum der historischen Kernlandschaft bildet Stockholm.
Must-see:
5. Im „Venedig des Nordens“ – Alte Kulturlandschaft um Schwedens schillernde Hauptstadt
Stockholm ist die wohl schönste und mannigfaltigste Stadt auf jeder Skandinavienreise. In der Tat verdankt, die auf 14 Inseln gegründete Hauptstadt Schwedens der Allegenwart des Wassers viel von ihrer zauberhaften Atmosphäre. Zwischen dem Mälarensee und der Ostsee ist Stockholm überaus sehenswert. Schwedens Hauptstadt gehört zu den erlebnisreichsten Hauptstädten der Welt und vereint Kultur, Architektur und Natur auf engstem Raum. Im Jahre 1252 wurde die Stadt Stockholm von Birger Jarl auf den Inseln des Mälarsees gegründet. Die heutige Altstadt zählt zu den bestbewahrtesten Altstädten Nordeuropas und ist Ausgangspunkt jeder Stadtbesichtigung. Die Brücken (Gamla stan) verleihen der reizvollen Altstadt ihren ganz besonderen Zauber. Im Stortoget befindet sich das Zentrum, welches von schmucken Hausfassaden umgeben ist. Auch die Geschäftsstraßen sind von prächtigen Handelshäusern gesäumt. An nahezu jeder Ecke laden hübsche Restaurants und Cafés zum Verweilen ein. Einladend ist auch der kleine Park Strömparterren mit einem reizenden Sommercafé. Unmittelbar südlich der Altstadtinsel Staden befindet sich das alles beherrschende Königliche Schloss (Kungl. Slottet) mit respektablen 608 Räumen, einer Schatz- und Rüstungskammer und das Antike Museum Gustav III. Reste des Schlosses, die im Jahre 1697 abbrannten, befinden sich in den Kellergewölben. Außen ist der Barockstil zu erkennen, innen die Gotik. Auch wenn die tägliche Wachablösung eine große Touristenattraktion ist, die schwedische Königsfamilie trifft man hier nicht an. Sie wohnt heute auf Schloss Drottningholm. Hinter dem Königlichen Schloss offeriert sich die Domkirche Storkyrka aus dem Jahre 1306. Über 200 Jahre wurde sie bis zu einer königlichen Hochzeits- und Krönungskirche ausgebaut.
Tipp: Hinter dem Schloss locken versteckte, lauschige Altstadtgässchen, wo sich hinter altem Gemäuer die erlesensten Einkaufsläden aneinanderreihen.
Während sich im Zentrum Stockholms ein fantastischer Blick von der Reichstagsinsel über den Strömmen bietet, lockt der 106 Meter hohe Stadtturm mit einer noch prächtigeren Aussicht über die Weltstadt Stockholm. Auch das moderne Stockholm überrascht mit vielen Sehenswürdigkeiten. Das moderne Zentrum der Stadt befindet sich auf Norrmalm mit einem Haupt- und Busbahnhof. Bei einem Bummel über die Fußgängerzone gelangt man zu einem 37 Meter hohen Glasobelisk. Hingegen besticht auf Kungsholmen das Stadthaus von Ragnar Östberg. In unzähligen Museen werden kulturgeschichtliche Ausstellungen präsentiert. Die Vasa ist das meistbesuchte Museum. Hier befindet sich das Regalschiff Vasa, welches im Jahre 1628 bei ihrer Jungfernfahrt vor dem Stockholmer Hafen sank. Es lag 333 Jahre in 32 Meter Tiefe. Im Jahre 1961 wurde es geborgen und fand seinen Platz in einem eigenen Museum. Wenn noch genügend Zeit ist, lohnt ein Besuch im Skansen oder im Schloss Waldemarsudde.
– Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Ein beliebter Anziehungspunkt ist das Schloss Gripsholm. Es ist das bekannteste Gebäude in Mariefred und liegt malerisch auf einer parkartigen Insel, dicht am Ufer des Mälarsees. Das Schloss ist ein mächtiges, von kompakten Rundtürmen flankiertes Bauwerk, welches an Stelle einer Burg von Gustav Wasa in den Jahren 1537 bis 1544 errichtet wurde. Mit seinen dicken Türmen, Mauern und Verteidigungsanlagen hat das Schloss seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt. Im Inneren befinden sich 60 von 102 Räumen, die zu besichtigen sind. Besonders reizvoll erscheinen der Runde Salon und das hübsche kleine Theater im Kavaliersflügel. Das Schloss ist Eigentum des schwedischen Staates.
Eines der schönsten Bauwerke in der Umgebung ist Schloss Drottningholm auf Lövö, einer Insel im Mälarsee. Den Besuch des Sommerschlosses verbindet man am besten mit einer Fahrt auf einem der Dampfschiffe. Entlang der Stockholmer Schären, vorbei an unzähligen Inselchen und Klippen, ist die Überfahrt ein wunderbares Erlebnis. Das barocke Schloss ist von einem zauberhaften Park umgeben. Es wurde von der prunkliebenden Königin Hedwig Eleonora durch Vater und Sohn Tessin in den Jahren 1662 bis 1700 nach französischen und holländischen Vorbildern erbaut. Das Schloss spiegelt auf einzigartige Weise die höfische Lebensart eines galanten Zeitalters wieder. Zu empfehlen ist auch eine Fahrt zur Festung Vaxholm. Auf der Felseninsel befindet sich ein sehenswertes Museum.
6. Im wilden Schweden – Orsa und der Helvetesfallet
Orsa liegt in der reizvollen Landschaft Dalarna. Der Landstrich erinnert an die Öde und Einsamkeit Lapplands. Einst siedelten sich hier die Menschen aus dem damals schwedischen Finnland an, die an härtere Lebensbedingungen gewöhnt waren. Nordwestlich von Stockholm erstreckt sich Dalarna bis zur norwegischen Grenze und zählt zu den wichtigsten Touristengebieten des Landes. Das waldige Gebirgsland mit seinen fruchtbaren Tälern, den rauen Felsmassiven und dem schönen Siljansee in der Mitte, ist wohl eine der reizvollsten Landschaften Schwedens. Auf kleinem Raum sind fast alle geografischen und geologischen Besonderheiten Schwedens vereint: Anmutige Seenlandschaften, unabsehbare Wälder, sanfte Täler, mächtige Ströme und raue Gebirge. Liebevoll bezeichnen die Einwohner den Siljansee als das „Herz Schwedens“. Orsa ist ein Ferienort in reizvoller Lage am Nordende des gleichnamigen Sees. Der Ort beherbergt eine schöne alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert und eine Bibliothek mit einer einzigartigen Sammlung. Wenige Kilometer nordwestlich von Orsa liegt das Freizeitzentrum Fryksas mit einer herrlichen Aussicht über den Orsa- und Siljansee. Das Tosen von Wasserfällen ist in der Dalarna Region stets präsent. Der wohl spektakulärste Wasserfall ist zweifellos der Helvetesfall (Höllenfall), der mit einer Fallhöhe von 93 Metern durch die canyonartige Schlucht des Storstupet tost. Nördlich von Orsa bei Ämån stürzt er eindrucksvoll in die Tiefe. Ganz in der Nähe von Orsa liegt auch das kleine Dorf Grönklitt. Hier befindet sich ein interessanter Bärenpark, wo weitere nordische Raubtiere in natürlicher Umgebung gehalten werden. Etwas weiter entfernt, im Dala-Floda, kann man auch Schwedens älteste Hängebrücke sehen.
Tipp: In der „Orsa finnmark“ genießt man vom ehemaligen Feuerwachturm Pilkalampinoppi einen imposanten Blick über die nahezu menschenleere Landschaft.
7. Die Kupfergrube von Falun
Nordwestlich von Stockholm, in der Landschaft Dalarna, offeriert sich die alte Bergwerksstadt Falun mit einer weltweit einzigartigen Kupfergrube. Obgleich Falun die Hauptstadt Dalarnas ist, wirkt der Kontrast zur lieblichen Umgebung seltsam. Einzigartig und überraschend erscheint das Panorama der Stadt jenseits des gewaltigen, rot bis rostbraun aufglühenden Grubenschlunds, der durch Schachteinstürze entstanden ist. Während die Falun-Grube die Stadt im Südwesten begrenzt, erstreckt sich der Tagebau über eine mächtige Fläche und frisst sich bis 95 Meter in die Erde. Weitere 450 Meter führen in die Stollenanlagen. Die Ausbeute an Rohkupfer beziffert sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts auf 3000 Tonnen jährlich. Diese Menge entspricht etwa zwei Drittel der Weltförderung. Die Gesamtfördermenge bis heute beträgt etwa 500.000 Tonnen. Zum Niedergang der „Schatzkiste des Reiches“ führten die Schachteinstürze in den Jahren 1687, 1833 und 1876. Diese Einstürze ließen den heutigen Tagebau „Stora Stöten“ entstehen. Heute wird in kleinerem Rahmen überwiegend Schwefelkies gewonnen. Interessante Einblicke in die Stätte der einstmals größten Kupferförderung der Welt gewähren das Bergwerksmuseum und spannende Grubenführungen. Bereits im 11. Jahrhundert wurde im Bergwerk von Falun Kupfer abgebaut. Der Abbau endete im Jahre 1993. Auch wenn die Industriegeschichte eine gewisse Vergänglichkeit erfährt, die anfallende rote Farbe aus der Kupferverarbeitung ist lebendige Gegenwart. Fast alle der Hunderttausenden schmucken Schwedenhäuschen präsentieren sich in einem berühmten Falunrot.
Die Gegend um Falun ist viel zu reizvoll, um sie überstürzt zu verlassen.
– Sehenswürdigkeiten in Falun und Umgebung´:
Auch wenn Falun zunächst einen etwas herben und strengen Eindruck erweckt – die Innenstadt als auch die nähere Umgebung sind verlockend. Sanfthügeliges Bauernland, lichte Wiesen, Seen und Bäche zaubern eine augenfällige Idylle. Zwischen Varpa- und Runnsee gelegen, beherbergt die alte Hauptstadt von Dalarna viel Sehenswertes. Auf dem liebevoll geschmückten Großen Marktplatz (Stora Torg) lohnt ein Besuch im alten Rathaus (1764) und in der Kristine-Kirche (1642-55). Im Zentralpalast, der im Mittelalter gegründeten „Stora Koppabergs bergslag“, hatte Selma Lagerlöf eine Wohnung. Hier schrieb sie „Die wundersame Reise des Nils Holgersson“. Westlich, am anderen Flussufer, gewährt das Dalarna-Museum interessante Einblicke in Trachten, Malerei und Kunsthandwerk. Die Stadtteile Gamla und Östanfors beherbergen alte Holzhäuser aus dem 17. und 19. Jahrhundert, die an die Zeit der Grubenarbeiter des 17. Jahrhunderts erinnern. Die Arbeiter wurden damals gezwungen auf das unbebaute Gelände umzuziehen. So entstand die erste Eigenheimsiedlung Schwedens. Zudem befindet sich hier eine sehenswerte Altstadtkirche.
Tipp: Das am Ostrand der Stadt erbaute Skistadion bietet eine herrliche Aussicht über die zauberhafte Landschaft um Falun.
In jedem Fall lohnt ein Abstecher nach Sundborn, dem freundlichen Dorf am idyllischen Toftansee mit dem Heim des Malers Carl Larsson (1853-1919), der von 1901 bis zu seinem Tod in der reizenden Ortschaft wohnte. Hier, wo verschwiegene Wälder immer wieder zu bezaubernden Seenblicken führen, fand der Künstler seine Motive. Das vollständig erhaltende Wohnhaus kann besichtigt werden, wie auch sein Grab auf dem dortigen Friedhof.
8. Uppsala – eindrucksvolle Monumente auf geschichtsträchtigem Boden
In der fruchtbaren Ebene Upplands, am Rande der nördlichsten Verzweigung des Mälarsees, liegt die berühmte schwedische Universitätsstadt Uppsala und das geschichtliche Zentrum Schwedens. Die berühmte Universitätsstadt gibt sich etwas unnahbar, wirkt seltsam steril – ganz ausgerichtet auf seine ehrwürdigen Traditionen. Eine vom Studentenleben geprägte Unbeschwertheit ist in der ältesten Universitätsstadt Nordeuropas (1477) kaum zu spüren. Hingegen offeriert das Zentrum eindrucksvolle Zeugnisse der Vergangenheit. Der 1435 geweihte Dom entstand nach englischen Vorbild, erhielt aber durch den Franzosen de Bonneuil sein hochgotisches Gepräge. Mit einer Gesamtlänge und Höhe von je 119 Meter ist er der größte Sakralbau Skandinaviens. Das bemerkenswerte Kirchenschiff beherbergt eine prachtvolle Barockkanzel und die Grabmäler berühmter Könige und Wissenschaftler. Gleich nebenan befindet sich die uralte, hübsche Bauernkirche (Bondkyrka). Einen bemerkenswerten Einblick in die kulturgeschichtlichen Sammlungen bietet westlich des Doms das Gustavianum (um 1620). Die Universitätsbibliothek (Carolina Rediviva) ist die größte Bücherei Schwedens. Hier beeindruckt die berühmte Silberbibel „Codex argenteus“ zweifellos als größte Kostbarkeit neben 2 Millionen Bänden und etwa 300.000 Handschriften. Südlich der Universitätsbibliothek befindet sich der Botanische Garten. Unweit erhebt sich auf einem Hügel das wuchtige Schloss, das von Gustav Wasa um 1540 begonnen, aber nie vollendet wurde. Sehenswert ist das Upplandmuseum in der alten Akademiemühle. Im anliegenden Linnégarten befindet sich das Museum und Wohnhaus von Carl von Linné.
Nicht weniger eindrucksvoll ist ein Besuch im Auditorium Maxiumum. Hier spürt man deutlich den Hauch der Wissenschaft, der die Universität Uppsala seit Jahrhunderten umweht.
– Sehenswürdigkeiten in der Umgebung – auf dem Weg zu den Königsgräbern
Gammla Uppsala liegt nur 5 Kilometer nördlich der Stadt und ist unbedingt einen Besuch wert. Heute ein kleines Dorf, war der ehemalige Hauptort des alten Svea-Reiches die Residenz der heidnischen Könige mit den drei Königshügeln. Vor etwa 1200 Jahren wurde hier das schwedische Reich gegründet. In den etwa 18 Meter hohen Grabhügeln aus dem 6. Jahrhundert sind die Könige Egil, Adil und Aun bestattet. Weiter östlich befindet sich die Anhöhe Tingshög. Von hier sprachen die Könige zum Volke.
Tipp: Im nahegelegenen Gasthof Odinsborg kann man aus silberbeschlagenen Hörnern Met trinken. Interessant ist auch ein Besuch im Freilichtmuseum Disgärden mit reizenden alten Häusern der Umgebung.
Highlights Nordschweden
In der rauen, aber mit einem ganz eigenen Charme ausgestatteten Landschaft, ist Nordschweden die Heimat der Sami und Rentiere. Riesige Wälder und zahllose Seen prägen Norrland, den nördlichsten Teil Schwedens. Hier, wo die Sonne nicht untergeht und im Winter nicht scheint, offerieren sich ungewöhnliche Schönheiten und abenteuerliche Attraktionen. Nordschweden beherbergt magische Orte.
Must-See:
9. Destination Jokkmokk – der Hauptort der Samen
Der Ursprung des Ortes Jokkmokks (1602) geht auf einen von Karl IX. gegründeten Sammelplatz der Samen am Talvatissee zurück. Im Februar finden Kirchenfeiern und der Samenreichstag statt. Traditionen, wie das regelmäßige Marktgeschehen, haben sich bis zur Gegenwart erhalten. Der berühmte traditionelle Wintermarkt wird seit 1605 alljährlich im Februar abgehalten. Das ehemalige Samendorf ist jetzt Hauptort der gleichnamigen Kommune mit etwa 3500 Einwohnern und erstreckt sich zur Hälfte oberhalb der Baumgrenze. Hier beherbergt das überaus sehenswerte Ajitte Fjall – und Sámi-Museum eindrucksvolle Sammlungen zur Samen- und Siedlerkultur. Auf den Verkaufsausstellungen kann man einzigartige, handgefertigte Arbeiten der Samen erwerben. Darüber hinaus führt ein malerischer Wanderweg von Jokkmokk auf den Mitternachtssonnenberg. Nur wenige Meter weiter ertönt das Tosen des Kaitum-Wasserfalls. Etwa sieben Kilometer südlich der Stadt verläuft der Polarkreis.
10. Kiruna, die nördlichste Stadt Schwedens
Kiruna ist das Zentrum einer Gemeinde, das sowohl an Norwegen wie an Finnland grenzt und 140 Kilometer nördlich des Polarkreises flächenmäßig die größte Stadt der Welt ist. Sie ist eine junge Stadt, die ihr Entstehen dem, seit 1903 intensivierten Abbau von Eisenerz verdankt. Nach Russland besitzt der Ort die zweitgrößten Eisenerzvorkommen der Welt. Die unterirdischen Erzgruben im Kiirunavaara können täglich besichtigt werden. Besonderheit: Von Mitte Mai bis Mitte Juli scheint in Kiruna die Mitternachtssonne. Sehenswert ist das im Jahre 1963 eingeweihte Stadthaus mit einem Glockenspiel und einer Kunstsammlung und die 1912 eingeweihte Holzkirche nach einem Entwurf von Gustav Wickmann.
Weitere Sehenswürdigkeiten und kulturelle Zentren im nördlichsten Teil Schwedens:
– Der Abisko-Nationalpark umfasst nach Süden hin das breite Abiskotal. In der einzigartigen Landschaft begegnet man Elchen, Lemmingen, vielen Vogelarten und seltenen Pflanzen. Gewaltige Wasserfälle und tiefe Canyons charakterisieren diesen Landschaftsstrich. An der Touristenstation von Abisko liegen Motorboote, welche Fahrten zum Torneträsk erlauben. Von hier aus kann man mit dem Sessellift zum Berg Njulla fahren. In der Zeit vom 27.5 bis 15.7 ist die Mitternachtssonne zu sehen und mit Glück das Nordlicht.
– Der Nationalpark Skuleskogen liegt südlich von Ornsköldsvik. Zwischen Bergen und Küste offeriert sich eine nordische Urlandschaft mit beeindruckenden roten Granitfelsen.
– Umgeben von Kiefern, Mooren und Sumpfwäldern bietet der Muddus-Nationalpark Bären, Mardern, Luchsen und Hasen einen unberührten Lebensraum. Der 42 Meter hohe Wasserfall ist Namensgeber dieses Nationalparks.
Ein Besuch lohnt in der lebhaften Industriestadt Sundsvall. Hier befindet sich das Kulturmagasinet mit Museum. Weiter westlich liegt die Stadt Börgsjo. Die reizende Stadt besitzt eine wunderschöne Rokokokirche mit einem Glockenturm aus dem Jahre 1782. Die Kirche ist der „König der nordischen Holztürme“. Umea ist das Wissenschaftszentrum Nordschwedens mit entzückenden alten Holzhäusern. Besonders bemerkenswert ist das Moritzka gården aus dem Jahre 1891. Von Umea starten im Sommer die Schiffe zu den Robbeninseln.
Ein Abstecher nach Luela ist ebenfalls zu empfehlen. Das sehenswerte Städtchen liegt am Bottnischen Meerbusen und beherbergt das Norbottenmuseum mit einer interessanten Ausstellung zur samischen Kultur als auch das Haus der Technik. Unweit befindet sich Lulea Gammelstad. Die Kirchstadt aus dem 15. Jahrhundert beeindruckt mit 450 Holzhäusern und zählt zum Unesco Weltkulturerbe.
Darüber hinaus gilt: Einfach den Charme des Nordens genießen.
Tipp: Schlafen bei minus 6 Grad? Ein Besuch im Eishotel Jukkasjärvi/Kiruna lohnt auf jeden Fall. In der atemberaubenden kleinen Eisstadt wird die Nacht zu einem unvergesslichen Abenteuer. Die Nähe Nordschwedens zum Nordpol bietet gute Chancen auf die größte Lichtershow der Welt. Mystisch und rätselhaft – Nordlichter in Schweden kann man am besten an der Aurora-Sky Station des Abisko-Nationalparks entdecken.