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Schwedische Küche

Die schwedische Küche unterscheidet sich nicht grundlegend von den deutschen. Aber wie jedes Land, hat natürlich auch Schweden einige Eigenarten, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Allerdings muss man dazu sagen, dass man sich an einige Gegebenheiten niemals wirklich gewöhnen kann. Grundsätzlich findet man in Schweden fast alle Lebensmittel, die man auch in Deutschland kaufen kann. Das Angebot in den verschiedenen Supermärkten ist allerdings relativ einheitlich. Die Vielfältigkeit, die man aus Deutschland kennt, gibt es in Schweden nicht. Obwohl hier zwischen dem Leben in der Großstadt oder der Kleinstadt und dem Dorf unterschieden werden muss.

Besonders in den Dörfern und Kleinstädten muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass es recht wenig Auswahl gibt. Besonders auffällig wird dies bei den Süßigkeiten. Während es in Deutschland mindestens fünfzig unterschiedliche Sorten Schokolade gibt, sind es in Schweden höchstens fünfzehn. Hinzu kommt, dass viele Lebensmittel ganz anders schmecken, als wie wir sie kennen. Der größte Unterschied ist beim Geschmack des schwedischen Brotes zu finden. Auf den ersten Blick ist hier nichts zu bemerken, das Brot sieht so aus, wie wir es kennen.

Nur dass das Brot gesüßt wird und das sogar richtig kräftig. Über diesen Zustand kann man sich eigentlich nur wundern, denn die schwedische Bevölkerung ist sehr ernährungsbewusst. Bei vielen anderen Lebensmittel kann man feststellen, dass sehr wenig Zucker in ihnen enthalten ist. Wer sich dann noch Margarine auf sein Butterbrot schmiert, die in Schweden grundsätzlich salzig ist und eine Scheibe schwedischer Wurst, wird im ersten Moment einen Geschmackskollaps erleiden. Denn auf dem süßen Brot befindet sich nun salzige Margarine und oben drauf liegt eine Scheibe süßer Wurst. Diese Kombination ist nicht besonders appetitlich. Noch fürchterlicher ist der Zustand, dass zu dem süßen Brot salziger, eingelegter Hering gegessen wird. Wobei man sagen muss, dass der Fisch wirklich sehr gut schmeckt und in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird.

Schwedische Küche

Schwedische Küche ©iStockphoto/MarenWischnewski

Früher war es so, dass man bei der Wahl seines Brotes nicht wählen konnte, denn es gab nur süßes Brot. Seit einigen Jahren gibt es jedoch auch deutsche und dänische Supermarkt-Ketten wie Lidl und Netto. Seither können auch ungesüßte Wurst und Brot erworben werden. Seit dem Einzug der ausländischen Ketten werden auch gewöhnliche Brotsorten angeboten, so wie wir es kennen. Mittlerweile gibt es auch im Sortiment der schwedischen Supermarkt-Ketten wenige Brotsorten, die dem deutschen Brot nahe kommen. Ungesüßtes Brot wird mit dem Begriff „osötad“ ausgezeichnet.

Zu allen Mahlzeiten wird Knäckebrot gereicht, das mit Margarine bestrichen zu den Hauptmahlzeiten gegessen wird. Auch zum Frühstück und Abendessen wird traditionell Knäckebrot oder Tunnbröd angeboten. „Tunn“ heißt auf deutsch „dünn“. Dieses Merkmal weist auch das Tunnbröd auf, zum einen ist es sehr dünn, zum anderen ist es hart wie Stein. Das Knäckebrot wird meist von der großen schwedischen Firma hergestellt, die man auch in Deutschland kennt und weist den gleichen Geschmack auf. Hinzu kommt ein Knäckebrot, das so groß ist wie ein Tortenboden und vor dem Verzehr abgebrochen wird. Nach dem Essen hat man dann das großartige Vergnügen, den Staubsauger hervorholen zu müssen, da alles voll gekrümelt ist. Nicht gerade die eleganteste Art von Essen!

Bei der Wurst ist es in Bezug auf schwedische Küche so, dass zum Beispiel Schinken oder Kassler nicht gesüßt wird. Allerdings finden sich bei der Mettwurst große Unterschiede, zum einen ist sie künstlich rosafarben und obendrein noch süß. Aber auch hier haben sich die Gegebenheiten mittlerweile etwas geändert. Einige Wursthersteller haben nun auch ungesüßte Mettwurst in ihrem Sortiment. Trotz allem bleibt die Farbe der Wurst sehr abschreckend, es sei denn, man kauft in einem deutschen oder dänischen Supermarkt. Nicht täuschen lassen sollte man sich von der „Falukorv“, einer Wurst, dessen Aussehen der deutschen Fleischwurst nahe kommt. Falukorv wird in Scheiben geschnitten und gebraten oder zu einem Gulasch verarbeitet. Zum rohen Verzehr ist die Wurst eher weniger geeignet, zum einen riecht sie äußerst merkwürdig, zum anderen ist der Geschmack nicht mit dem der Fleischwurst zu vergleichen.

Natürlich gibt es auch in Südschweden Elch- und Rentierwurst, die auf Wochenmärkten, aber auch in Supermärkten angeboten wird. Rentiere leben zwar nur in der nördlichen Region von Schweden, ihr Fleisch wird jedoch in ganz Schweden angepriesen. Frisches Elchfleisch wird ab Oktober, wenn die Jagdsaison beginnt, auch an jeder Fleischtheke angeboten. Allerdings ist das Fleisch sehr teuer und die begehrtesten Stücke wie Filet wurden meist schon von den Jägern unter der Hand aufgeteilt. Dazu muss man allerdings sagen, dass dieser Käse sehr gut schmeckt, selbst Sorten mit nur 10% schmecken sehr aromatisch und sind nicht trocken, wie man es vermuten könnte. In Hinsicht auf die Käseproduktion sind die ernährungsbewussten Schweden den Deutschen um Längen voraus. Leider ist die Auswahl der Sorten eher begrenzt, besonders würzigen Käse, wie zum Beispiel Kümmelkäse, wird man in den Supermärkten der Kleinstädte vergeblich suchen.

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